Catarina Mora „Herzklopfen – Hommage an einen leidenschaftlichen Tanz – Das Stuttgarter Flamenco Festival“
Herzklopfen hatte Catarina Mora oft, in den letzten 10 Jahren, in denen sie das Stuttgarter Flamenco-Festival aufbaute. Eine Hommage auf ihre Arbeit ist das großformatig broschierte Buch „Herzklopfen“, das Lust auf Flamenco macht. Die Fotos sind großartig, die Texte informativ, eine Hommage an den Tanz und die 10-jährige Geschichte des Stuttgarter Flamencofestivals. Darüber hinaus erfährt man wie „Carmen“, alias Catarina Mora, nach Stuttgart kam und „Don Juan“ in seiner Rolle blieb. Allein schon die Kapitelüberschriften machen neugierig…
©Stuttgarter Flamenco Festival
Im Din-A-Format, auf haptischem Wohlfühlpapier, in sehr guter Farbqualität, effektvollen Lichtstimmungen, teilweise außergewöhnlichen Motiven wird „Herzklopfen“ ein optisches Erlebnis im Nachklang an 10 unvergessliche Festivalwochen mit innovativen Programmen, großartigen KünstlerInnen und den bezaubernden „flamenquitos@“.
©Sibylle Nuñez Díaz
Fern von Klischees und stereotypen Formulierungen wird Flamenco als das dargestellt, was ihn ausmacht, ein Tanz mit individuell, überaus anspruchsvoller Expression und extrem hoher Energetik auf der Basis klarer Regeln, die Sänger, Musiker und Tänzer zu einem einmaligen Team zusammenschweißen. Die Offenheit für die Vielfalt kultureller Einflüsse gibt Flamenco immer neue Facetten.
©Sibylle Nuñez Díaz
Stuttgart, das mit den klassischen Choreographien John Crankos Ballettgeschichte schrieb, unter Gaultier zunehmend mit modernen Tanz für Furore sorgt und durch Gastspiele und Workshops das Publikum mit spanischen Tanz vertraut machte, wurde durch die Begabung und das Engagement von Catarina Mora darüber hinaus ein Flamenco-Zentrum.
Zusammen in Gesprächen mit Sibylle Nuñez Diaz und vielen Flamenco Afionados konzipierte Catarina Mora dieses Buch. Was sie mit der Kunst ihres Tanzes komplex erzählt, ihre Lebenserfahrungen, Einsichten, Entwicklungen und Glücksmomente, und durch ihren unermüdliches Einsatz aufbaute, gibt Sibylle Nuñez mit einfachen Worten wieder.
Niemand, der Catarina Mora tanzen sieht, vermutet, dass sie eigentlich eine Berlinerin ist. Über ihre Mutter, eine Künstlerin und Rhythmikdozentin kam sie schon früh mit Musik, Oper und Theater in Berührung. Im legendären Madrider Studio „Amor de Dios“ lernte Catarina Mora Flamencotanz. Sie wollte bleiben, aber ein Casting für Carlo Sauras Operninszenierung „Carmen“ brachte sie nach Stuttgart. Dort schuf sie Neues, indem sie Brüche mit dem Gewohnten wagte, die sie mit viel Feingefühl umsetzte. Als sie mit 19 Jahren Miguel Angel bei einer Aufführung erlebte, entstand 2010 das erste Stuttgarter Flamenco-Festival. Große Künstler und die gerade erst gegründeten „flamenquitos“ wurden vom Stuttgarter Publikum begeistert gefeiert. Durch die Symbiose mit anderen Genres, Sprechtheater beispielsweise bei „Lorca“, Opernstimmen bei „Kain“ oder klassischem Ballett bei „Machismo“, nicht zuletzt durch Tanzworkshops, Gitarren- und Gesangsklassen, Fotoausstellungen und Talkrunden erarbeitete sich das Festival überregional ein innovativ hochkarätiges Image. Das Stuttgarter Flamenco-Festival findet immer in der ersten Woche der Großen Ferien statt.
Catarina Mora „Herzklopfen“ ist im Hentschel-Verlag, Leipzig 2021 erschienen und für 35,79 € plus Porto über den Online-Shop des Stuttgarter Festivals erhältlich