Spanische Weihnacht

Statt besinnlichem Liedgut, amerikanischen Konsumsongs ist die andalusische Weihnacht erfrischend fröhlich. Der Erlöser ist geboren. Es wird gesungen, getanzt und getrunken in der heiligen Nacht.
Mit seiner weichen, geheimnisvollen Stimme erzählt Ricardo Volkert „exklusive Tatsachen aus dem heiligen Stall“, historische Anekdoten und persönliche Erlebnisse. Mit Anspielungen auf Merkels „Wir schaffen das“ spannt er humorvoll den Bogen von der Herbergssuche zur Migration unserer Tage, von der historischen Frauenrebellion zur soziale Unzufriedenheit der Gelbwesten. Jedes Lied der 14 Lieder erklärt er. Sie kreisen vor allem um Maria und ihre Verehrung.
Musiker und Tänzer, alle zusammen singen die Refrains, Ricardo Volkert, La Picarona und Olivia Muriel Roche differenzieren die Strophen mit ihren klangschönen Stimmen.
Es sind einfache fröhliche Volkslieder, die durch Instrumentierung, teilweise durch Flamencotänze rasant aufgepeppt werden und eine mitreißende, herzinnigliche Fröhlichkeit vermitteln. In seiner zweiten Heimat Almería findet Ricardo Volkert die Inspiration für seine Programme. Mit „Feliz Navidad“, seit 2017 im Programm, entdeckt er dem Publikum, wie fröhlich, unkompliziert und stressfrei Weihnachten sein kann. Musikalisch kombiniert er die Volkslieder teilweise mit Flamenco und gibt damit La Picarona und Olivia Muriel Roche Raum für temperamentvolle Soli, vorwiegend Fandangos und Tangos mit perkussiven Passagen für kleine Escobillas, bei denen die Tänzerinnen mit Zapateados die mitreißende Rhythmik des Flamenco aufleuchten lassen, ernst mit großen expressiven Armbewegungen, schwungvollen Drehungen La Picarona, fröhlich temperamentvoll, mit erotischer Gestik Olivia Muriel Roche.


Sie gab mit ihrer freudestrahlenden Aura dem Abend eine ganz besondere Authentizität. Brigitte Sporrer, als Gast dabei, unterstützte Perkussion und Gesang. Gitarrist Simón „El  Quintero“, immer dezent im Hintergrund, überraschte mit Mundharmonika. Als musikalische Highlight entpuppte sich  Cellist Jost-H. Hecker, Mitbegründer des Münchner „Modern String Quartetts“. Mit seiner Cellovirtuosität intensivierte er wunderbare die spanischen Rhythmen über das ganze Tonspektrum, immer passenden Moment zum filigranen Spiel der  Gitarren. Wenn Jost H. Hecker jazzig improvisierte, groovten selbst die Volkslieder mit Gänsehauteffekt, dazu die Sehnsucht der Mundharmonika bei „Camino de Galilea“ war famos und ist dieser Konstellation im unserem Umfeld einzigartig.
Die Gäste im ausverkauften Salzstadel war begeistert und einige nahmen die Einladung eine „Sevillana“ auf der Bühne mitzutanzen gerne an.